Dienstags 10:00 — 12:00, TBH1
Zielgruppe: Alle Bachelor-Studiengänge
Übergeordnetes Ziel des Seminars ist es, Grundfertigkeiten, Vorgehensweisen, Haltungen und Werkzeuge für die Werkanalyse zu erarbeiten. Ein wichtiger Aspekt ist die eigenständige Analyse und nicht das Referieren von Aussagen der Fachliteratur (die sich zudem nicht selten als falsch erweisen). Im Wintersemester sollen dabei ausschließlich Werke bzw. Werkausschnitte zum Zuge kommen, die aus verschiedenen Gründen populär geworden sind, sei es auf der Bühne oder im Konzertsaal, im Klavierunterricht, in den Schulbüchern, oder schlichtweg wegen ihrer epochalen Bedeutung. Dass man diese Klassik-„Hits“mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch „im Ohr“ hat, ist beim Analysieren eine willkommene Erleichterung.
Gleichwohl ist es unumgänglich, dass sich die Seminarteilnehmer (d m w) selbstständig eine Klangvorstellung der Partituren verschaffen, so dass eine aktive Mitarbeit im Seminar möglich ist. Der veranschlagte Workload sieht ausdrücklich Eigenarbeitszeiten neben Präsenzzeiten vor. Aufnahmen der meisten Werke sind heutzutage im web zugänglich.
Teilnahme, Testat, Leistungsnachweis
Maximale Teilnehmerzahl: 10, in begründeten Fällen können 5 weitere Personen teilnehmen. Voraussetzung für die Testierung sind stetige und aktive Teilnahme (Gesprächsbeiträge, Mitdenken, Mitlesen usw.) sowie
- Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen desjenigen Moduls, in welchem diese Lehrveranstaltung beheimatet ist,
- insbesondere der erfolgreiche Besuch der Vorlesung »Formenkunde«.
- In Studiengängen, in denen der Besuch der Vorlesung nicht obligatorisch ist, verlange ich die eigenständige Lektüre von Ratz und Schmidt-Beste (siehe Literaturverzeichnis unten); empfohlen ist auch die mindestens partielle Lektüre von Rosen, »Der klassische Stil«.
- Besuch der ersten Sitzung,
- und die Übernahme eines Referates.
Für die Prüfungsleistung ist das Referat schriftlich auszuarbeiten. Die Vergabe der Referate erfolgt in der ersten Sitzung, ebenso Überlegungen zur Theorie und Methodik der Werkanalyse. Die Anwesenheit in dieser Sitzung ist daher unumgänglich. Wer kein Referat übernehmen kann, weil die Teilnehmerzahl zu hoch ist, muss als Prüfungsleistung eine zweistündige Klausur schreiben.
Von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen erwarte ich, den Notentext aller Werke vorbereitet (s. o.) vor zu Augen haben, mitzudenken und mitzudiskutieren. Die Noten der zu behandelnden Werke sind (allerdings nicht in professionellen Ausgaben) unten verklinkt. Bei Bedarf kann ich Präsentationen (PDF) der Noten zur Verfügung stellen.
Die Teilnahme von Studenten (d m w) der Masterstudiengänge ist ausgeschlossen.
Inhalte und Regeln
Regeln für schriftliche Arbeiten
Kleine Methodik der Werkanalyse
Ein Muster für eine Seminararbeit
Noten, Präsentationen (pdf)
Beethoven, Klaviersonate f-moll op. 57, 1. Satz – (auch für die erste Sitzung bitte die Noten mitbringen)
Bach, Fuge F-dur WK I | Zum Vergleich: Johann Caspar Ferdinand Fischer, Ariadne musica, Fuga in F
Bach, Präludium und Fuge C-Dur WK I | Präsentation
Bach, Matthäuspassion, Eingangschor | Präsentation
Schubert, Der Erlkönig | Schubert, Der Lindenbaum (Winterreise) | Präsentation
Beethoven, Violinsonate F-dur op. 24, 4. Satz | Präsentation
Beethoven, Sonate cis-moll op. 27 Nr. 2, 3. Satz | Präsentation
Mozart, Symphonie g-moll KV 550, 1. Satz | Präsentation
Beethoven, Symphonie Nr. 5 c-moll 1. Satz | Präsentation
Schubert, Symphonie Nr. 8 h-moll 1. Satz | Präsentation
Mendelssohn, Sommernachtstraum-Ouvertüre | Präsentation
Dvorak, 9. Symphonie e-moll, 1. Satz | Präsentation
Hindemith, Symphonie Mathis, der Maler, 1. Satz | Präsentation
Literatur
de la Motte, Diether: Musikalische Analyse (Bärenreiter)
Kühn, Clemens: Analyse lernen (Bärenreiter)
Rosen, Charles, Der klassische Stil (DTV-Bärenreiter)
Schmid-Beste, Thomas: Die Sonate (Bärenreiter)
Ratz, Erwin: Einführung in die musikalische Formenlehre (UE)