Literaturtips Partiturspiel (Schulen, Bücher, Noten)

Lehrwerke und Schulen

[1]  Fork, Günther: Schule des Partiturspiels (2 Bände). Möseler

Ein leider im Handel vergriffenes, modernes und vielseitigstes Lehrwerk. Es eignet sich (cum grano salis) auch gut für Autodidaktinnen und -didakten. Die Auswahl der Übungsbeispiele ist vielseitig. Die didaktische Aufbereitung ist rundum gelungen. Die Systematik, die in den beiden Bänden entwickelt wird, ist ausgefeilt – aber keineswegs pedantisch. Fork schreibt engagiert und humorvoll – schon das durchlesen der beiden Bände macht Spaß. Vor allem können Sie sicher sein: hier werden keine falschen Abkürzungen oder Tricks an die Frau oder den Mann gebracht. Sich auf Forks Methode einzulassen, bedeutet viel (Übungs-) Arbeit, die mit diesem Werk aber kurzweilig ist. Wenn da nicht der hohe Preis wäre…

[2]  Creuzburg, Heinrich: Partiturspiel Bd. 1-4. Mainz

Das Standardwerk im deutschsprachigen Raum. Bewährt und (relativ) preiswert. Ich kann es – mit Einschränkungen – empfehlen. Wenn Sie autodidaktisch anhand dieser Schule arbeiten wollen, gibt es Detailinformationen hier.

Bölsche, Egon: Schule des Partiturspiels. Frankfurt, Leipzig. etc.

Dieses Lehrwerk beschränkt sich auf die C-Schlüssel, allerdings nicht ausschließlich auf Chormusik. Moderne Literatur, Orchesterliteratur (Transpositionen) und Stimmtausch kommen nicht vor. Sehr zu begrüßen ist, daß in vielen Chorstücken der Text wiedergegeben wird. Wer die C-Schlüssel erlernen will, findet guten Übungsstoff. Insgesamt ist das pädagogische Konzept jedoch nicht mehr aktuell.

Bücher und Aufsätze

[3] Creuzburg, Heinrich: Wozu Partiturspiel? Musik im Unterricht, Allgemeine Ausgabe, 43. Jahrgang, Heft 4, April 1952. Schott-Verlag, Mainz.

Ein lesenswerter Aufsatz. Das meiste ist auch heute noch gültig. Was sich gegenüber 1952 geändert hat: heute gibt es nicht nur Musiker, auch Musikerinnen (MusikerInnen sind mir jedoch noch nicht begegnet).

Noten

Woldemar Bargiel (Hrsg.): J. S. Bach, Vierstimmige Kirchengesänge, Ausgabe in C-Schlüsseln

Jeden Morgen vor dem Frühstück einen Choral aus dieser sieben Bände umfassenden Sammlung prima vista spielen und sechs weitere transponieren (kl. Terz abwärts, gr. Sekunde abwärts usw. bis kl. Terz aufwärts). Als Zugabe Band 8 mit den Schemelli-Liedern (im Diskantschlüssel mit beziffertem Baß) als Übung im Generalbaßspiel und Transponieren durcharbeiten.

Graeser (Hrsg.): J. S. Bach, Die Kunst der Fuge.

Partiturausgabe in C-Schlüsseln. Den unter der Partitur wiedergegebenen Klavierauszug am besten überkleben ( das Fleisch ist schwach).

Wüllner/Schwickerath: Chorübungen. Ausgabe in alten Schlüsseln

Hier gibt es eine Fülle von Übungsliteratur für die alten Schlüssel, von der Dreistimmigkeit bis zu komplexer Mehrchörigkeit. Generationen von Kapellmeistern haben danach gelernt. Leider ist diese Ausgabe vergriffen.