Werkanalyse SS 2025 Seminar A – Das alte und neue Testament der Klaviermusik

Seminar, Dienstags 10:00-12:00 TBH1. Zielgruppe: alle Bachelor-Studiengänge.

Nach einem bekannten Diktum Hans von Bülows stellen die Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers das Alte Testament, die Klaviersonaten Beethovens das Neue Testament der Pianisten dar. Anhand ausgesuchter Beispiele aus diesen beiden Werkgruppen soll ein Grundrepertoire an analytischen Werkzeugen erarbeitet werden. Dabei sollen unter anderem die Modelle und Grundbegriffe zur Anwendung kommen, die in der Formenkundevorlesung dargestellt wurden.

Ein wichtiger Aspekt ist die eigenständige Analyse und nicht das Referieren von Aussagen der Fachliteratur (die sich zudem nicht selten als falsch erweisen). Aufgrund der Komplexität der behandelten Werke ist es erforderlich, dass sich die Seminarteilnehmer (d m w) selbstständig eine Klangvorstellung der Partituren verschaffen, die eine aktive Mitarbeit im Seminar ermöglicht. Der veranschlagte Workload sieht ausdrücklich Eigenarbeitszeiten neben Präsenzzeiten vor. Aufnahmen der meisten Werke sind heutzutage im web zugänglich.

Teilnahme, Testat, Leistungsnachweis

Maximale Teilnehmerzahl: 10, in begründeten Fällen können 5 weitere Personen teilnehmen. Voraussetzung für die Testierung sind stetige und aktive Teilnahme (Gesprächsbeiträge, Mitdenken, Mitlesen usw.) sowie

  1. Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen desjenigen Moduls, in welchem diese Lehrveranstaltung beheimatet ist,
    • insbesondere der erfolgreiche Besuch der Vorlesung »Formenkunde«.
    • In Studiengängen, in denen der Besuch der Vorlesung nicht obligatorisch ist, verlange ich die eigenständige Lektüre von Ratz und Schmidt-Beste (siehe Literaturverzeichnis unten); empfohlen ist auch die mindestens partielle Lektüre von Rosen, »Der klassische Stil«.
  2. Besuch der ersten Sitzung,
  3. und die Übernahme eines Referates.

Für die Prüfungsleistung ist das Referat schriftlich auszuarbeiten. Die Vergabe der Referate erfolgt in der ersten Sitzung, ebenso Überlegungen zur Theorie und Methodik der Werkanalyse. Die Anwesenheit in dieser Sitzung ist daher unumgänglich. Wer kein Referat übernehmen kann, weil die Teilnehmerzahl zu hoch ist, muss als Prüfungsleistung eine zweistündige Klausur schreiben.

Von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen erwarte ich, den Notentext aller Werke vorbereitet (s. o.) vor zu Augen haben, mitzudenken und mitzudiskutieren. Die Noten der zu behandelnden Werke sind (allerdings nicht in professionellen Ausgaben) unten verklinkt. Bei Bedarf kann ich Präsentationen (PDF) der Noten zur Verfügung stellen.

Die Teilnahme von Studenten (d m w) der Masterstudiengänge ist ausgeschlossen.

Inhalte und Regeln
Regeln für schriftliche Arbeiten
Kleine Methodik der Werkanalyse
Ein Muster für eine Seminararbeit

Noten, Präsentationen (pdf)

Beethoven, Sonate Es-dur op. 81a Les Adieux, 1. Satz – (auch für die erste Sitzung bitte die Noten mitbringen)

Bach, Fuge c-moll WK II

Bach, Präludium und Fuge Cis-dur WK I | Präsentation (Präludium und Fuge)

Bach, Präludium und Fuge cis-Moll WK I | Präsentation (Präludium und Fuge)

Beethoven, Sonate C-dur op. 2 Nr. 3, 4. Satz | Präsentation

Beethoven, Sonate F-dur op. 10 Nr. 2, 1. SatzPräsentation

Beethoven, Sonate c-moll op. 13 1. SatzPräsentation

Beethoven, Sonate D-dur op. 28 1. SatzPräsentation

Beethoven, Sonate d-moll op. 31 Nr. 2, 2. SatzPräsentation

Beethoven, Sonate e-moll op. 90, 1. SatzPräsentation

Beethoven, Sonate As-dur op. 110 Adagio und FugePräsentation

Literatur

de la Motte, Diether: Musikalische Analyse (Bärenreiter)
Kühn, Clemens: Analyse lernen (Bärenreiter)
Rosen, Charles, Der klassische Stil (DTV-Bärenreiter)
Schmid-Beste, Thomas: Die Sonate (Bärenreiter)
Ratz, Erwin: Einführung in die musikalische Formenlehre (UE)

Weiteres Material

Material/Aufsätze/Skripte zu verschiedenen Gebieten der Musiktheorie – passwortgeschützt. Die Teilnehmer (d m w) der Veranstaltung erhalten das Kennwort in der ersten Sitzung. Man kann es jedoch auch auf meinen Aushängen und dieser website finden.