Die schrecklisten Fehler in schriftlichen Arbeiten

…und wie man sie vermeidet

»Vergessene Fußnoten« oder: Wie plagiiere ich »effizient« ?

Ineffizient: Man nehme beispielsweise Jürgen Uhdes (den der Schreiber dieser Zeilen schätzt)  etwas verquere Ideen zum 3. Satz aus Beethovens op. 110 (in seinem Standartwerk zu Beethovens Klavierwerk) und gebe diese in eigenen Worten, jedoch ohne Quellenangabe wieder, in der Meinung, es handele sich um Allgemeingut, um unumstößliche Weisheiten. Dies ist der naive Standpunkt, der in vielen Werkbesprechungen in der Wikipedia durchscheint: Zu jedem Werk stimme demnach vorgeblich genau eine Analyse, und wenn U. (oder E. oder D. oder wer auch immer) zu einem bestimmten Resultat gelangt sei, so gelte dies ex cathedra.

Ineffizient ist dieses Verfahren deswegen, weil es für Naivität einen vergleichsweise harmlosen Abzug im Prädikat gibt.Effizient: Man befleißige sich eines sprachlich eher restringierten Codes, zitiere dann jedoch ein Standardwerk (z. B. wieder den oben erwähnten Uhde) wörtlich, in der geschliffenen Sprache des Originals also, vor allem aber ohne Quellenangabe. Effizient ist dies, weil hier dem Gutachter zweierlei unterstellt wird:

  1. Er kenne die Standardliteratur nicht.
  2. Er sei nicht imstande, den plumpen Stilwechsel in der Arbeit wahrzunehmen.

Beides ist naiv, dennoch gibt es dafür mindestens einen Malus in der Höhe einer Notenqualität. Das kann dann schon den Unterschied zwischen »ausreichend« und »nicht bestanden« ausmachen. Hocheffizient: Vorgehen wie soeben geschildert, jedoch gehäuft, mit offenkundiger Täuschungsabsicht (vergl. Guttenberg, Karl Theodor, Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU, Berlin 2009). Hocheffizient ist diese Vorgehensweise, weil sie mindestens zur Zurückweisung der Arbeit bzw. zum Nichtbestehen (0 Punkte) führt, im schlimmsten Falle sogar juristischen Konsequenzen nach sich zieht (Täuschungsversuch im Sinne der Prüfungsordnung).

Im Ernst: Bitte stets – immer und jederzeit – korrekt zitieren.

Echte Fehler, Irrtümer ohne Täuschungsabsicht (z. B. Titel des Buches falsch wiedergegeben, Buchstabendreher in der Seitenzahl) geschehen leider, können aber ebenfalls die Bestnote verderben. Also: Vor Abgabe der schriftlichen Arbeit jede Quellenangabe und jedes Zitat kontrollieren.